Feuerwehr 4.0 – der Weg in eine digitale Zeit

Der digitale Wandel ist nicht aufzuhalten. Im täglichen Leben begegnen uns mehr und mehr smarte Geräte, das Smartphone ist aus dem öffentlichen Leben nicht mehr wegzudenken – geschweige denn die Vorteile, die uns solche Geräte bieten. Wurde früher noch nach dem Weg gefragt, so hat heute nahezu jeder sein eigenes Navigationssystem ständig dabei. Dieser Wandel stellt auch Feuerwehren vor eine neue Herausforderung, bietet aber auch komfortable und sinnvolle Möglichkeiten, die eigene Feuerwehr zu einer smarten Wehr „umzurüsten“, so dass Arbeitsabläufe erleichtert und vereinfacht, sowie Einsätze systematischer abgearbeitet werden können.

Digitalisierung im Feuerwehrdienst bedeutet weit mehr als digitaler Funk und digitale Alarmierung. Durch digitale Prozesse innerhalb der Feuerwehr, können viele Arbeiten, die heute mühsam auf Papier erledigt werden, vereinfacht und deutlich schneller erledigt werden.

So lassen sich heute ganze Bereiche digital abbilden und verwalten. Beispielsweise die Kleiderkammer einer Feuerwehr: Wer hat wann welche Ausrüstung erhalten? Wie oft war welches Kleidungsstück beim waschen und wann zu letzt? Am Ende hat dies ja relevante Auswirkungen auf die Einsatztauglichkeit, da es z.B. Herstellervorgaben für maximale Waschzyklen und ähnliches gibt. Welche Tabelle wird so genau gepflegt und wer hat die Zeit für aufwändige manuelle Einträge? Hier gibt es natürlich bereits Lösungen (z.B. von MP-Feuer)…
Ähnliches triff für die DGUV Pflichtprüfungen von Ausrüstungsgegenständen zu. Auch diese lassen sich komplett digital und rechtssicher durchführen – dicke Ordner gefüllt mit Protokollen und Unterlagen sollten der Vergangenheit angehören.

Auch können heute schon Einsatzkräfte selbstständig ihre Anwesenheit bei Übungen oder Einsätzen protokollieren – ohne lästige Anwesenheitslisten, die dann abgelegt werden und dort verstauben. Maschinisten können rechtssicher ihre Führerscheine jederzeit zur Kontrolle „vorzeigen“ und vieles mehr.

Doch in Zukunft wird die Vernetzung noch deutlich tiefer gehen. So wäre es durchaus denkbar, dass über eine zentrale Ansicht auf einem Display sämtlich Fahrzeuge samt Status dargestellt werden. Über digitale Schnittstelle sieht so jeder wie die Füllstände der Tanks (Kraftstoff, Öl, Wasser, Schaum, Aggregat etc.) aktuell sind, wie hoch der Reifendruck ist, ob Pflichtprüfungen anstehen – kurz, wie der Gesamtstatus des Fahrzeugs ist.

Auch im Einsatz gibt es heute schon viele Erleichterungen durch Digitalisierung in den Feuerwehren. Angefangen von dynamischen Einsatzkarten, die relevante Punkte (Hydranten, Sammelpunkte etc.) im Zielgebiet anzeigen, Gefahrenstoffdatenbanken bis hin zu Rettungskarten für KFZ.

Häufig müssen Wehren auch überörtlich ausrücken. Hier ist das Zielgebiet dann meist ein weißer Fleck und für die Besatzung nur mit Einweisung der örtlichen Kräfte sinnvoll zu erreichen. Schon heute gibt es Lösungen, welche die Einsatzdaten der Leitstelle sofort und automatisch auf ein Navigationsgerät im jeweiligen Fahrzeug übertragen und dafür sorgen, dass es zu keiner Zeitverzögerung durch mangelnde Ortskenntnis kommt.

Doch die Technik bietet noch viele Möglichkeiten. Dynamische Karten mit Hilfe von Augmented Reality, die bereits Gebäudepläne mit Daten der BMA, Einspeisung für Löschwasser oder ähnliches integriert haben. Tablets, welche die Einsatzleitung ständig mit aktuellsten Informationen aller Fahrzeuge und Einsatzkräfte versorgen. Welche Fahrzeuge sind alarmiert? Wer ist bereits am Einsatzort?

Smarthome Anlagen könnten direkt Auskunft über anwesende Personen, den genauen Brandherd oder Temperaturen im Inneren geben. In der Atemschutzüberwachung wäre es möglich, jederzeit den genauen Restdruck der jeweiligen Geräteträger zu sehen und noch besser für Sicherheit sorgen.

Auf der anderen Seite begegnen uns auch mehr Herausforderungen und Gefahren. Biometrische Türen ohne herkömmliches Schloss wollen geöffnet werden. Große Akkus und elektrische Geräte im inneren von Wohnungen und Gebäuden sind im Brandfall ein erhöhtes Risiko für den Angriffstrupp.

Grundsätzlich sollten sich Feuerwehren gleich welcher Größe dem digitalen Wandel stellen und von den Vorteilen profitieren. Eine sinnvolle Planung, wie dieser Prozess in absehbarer Zeit umgesetzt werden soll ist der erste Schritt. Möglichst papierloses Arbeiten und eine zentrale Verwaltung das wichtigste Ziel. Gerne unterstützen wir Sie bei dieser Planung und dem Weg in eine digitale Zukunft. Sprechen Sie uns an!